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600 junge Gläubige aus dem Landkreis Erding erleben unvergessliche Tage in Rom.

Landkreis – „Suche den Frieden und jage ihm nach“: Fünf Tage lang war das Motto für die Teilnehmer der 12. Internationalen Ministrantenwallfahrt in Rom. Der Einladung waren rund 70 000 junge Leute aus der ganzen Welt gefolgt, davon mindestens 5500 aus dem Erbbistum München und Freising und wiederum etwa 600 aus dem Kreis Erding. Ob Einzelpilger oder große Gruppen – jeder Pfarrverband des Landkreises war vertreten.

Ausgestattet mit bunten T-Shirts, Strohhüten, Pilgertüchern und Armbändern waren die Ministranten in diesen Tagen aus dem Stadtbild Roms nicht wegzudenken. Sie bevölkerten die Metro, Straßenübergänge, Kirchen und Brücken.

Mit blauen T-Shirts fielen die Moosinninger Ministranten auf (I.). Haltung bewiesen die Neuchinger und Ottenhofener Minis (r.). Foto: Kronseder

Kirchen und Museen spenden Schatten

Das Erzbistum München und Freising eröffnete mit einem Gottesdienst in der Lateranbasilika am Abend des Anreisetags ihre Wallfahrt, zelebriert von Weihbischof Wolfgang Bischof, musikalisch gestaltet von der Band Tea Cup aus Rosenheim. Mit dabei war auch Benedikt Huber aus Schwaig, der zusammen mit Cäcilie Hauber von der Jugendstelle Rosenheim das Vorprogramm moderierte.

Nicht zu übersehen waren die blauen T-Shirts der zahlreichen Bockhomer Minis in der voll besetzten Basilika. Die Moosinninger Messdiener um Gemeindereferentin Rosemarie Huber freuten sich riesig, als sich der Weihbischof beim Auszug noch Zeit für ein Gruppenfoto nahm.

Auf den Stufen vor der LateranbasiIika versammelte Diakon Christian Pastötter seine Ministranten aus dem Pfarrverband Reichenkirchen/Maria Thalheim nach dem Gottesdienst, um am ersten Abend schon ein bisschen Romluft zu schnuppern.

Der Höhepunkt der Wallfahrt war die Sonderaudienz bei Papst Einursiskus. Stundenlanges Warten an den Sicherheitschecks zum Petersplatz bei brütender Hitze stellten die Minis und ihre Betreuer auf eine harte Probe.

Die jungen Besucher aus Dorfen und Taufkirchen waren so zeitig dran, dass sie es schafften, Plätze in den vorderen Reihen zu ergattern. Die anderen sahen den Papst auf einer der Leinwände. „Die Papstaudienz in der ersten Reihe erleben zu dürfen, war der absolute Höhepunkt der Fahrt. Dem Papst so nahe zu sein, war beeindruckend und ein unvergessliches Erlebnis“, schwärmt Sebastian Emehrer (19), Oberministrant aus Dorfen.

Die Gruppe von Maria Stangl (17) war später dran. „Die Enttäuschung über den schlechten Platz wich der Freude, als der Papst mit seinem Papamobil bis zu uns ganz nach hinten fuhr. Unsere Begeisterung war riesig, ein irres Gefühl, du stehst vor einem berühmten Promi“, erzählt sie. Schade sei nur gewesen, dass sie und ihre Freunde von der Ansprache nichts mitgekriegt hätten, weil weder Lautsprecher noch Bildschirm in der Nähe waren.

Der gut gelaunte Papst nahm sich zwei Stunden Zeit und beantwortete Fragen, die von Ministranten aus verschiedenen Ländern vorgetragen wurde. Er sagte sogar einige Worte auf Deutsch („Ich habe verstanden“) und betete mit den Jugendlichen. Nach der Audienz waren die Spanische Treppe, die Piazza Navona, der Trevibrunnen und auch der Petersplatz bis spät in die Nacht mit singenden und tanzenden Ministranten bevölkert. Für die Messdiener aus aller Welt gab es auch viel Zeit für Sightseeing und das Vertiefen der neuen Bekanntschaften. Nach einer Frühmesse im Petersdom mit Diözesanju-gendpfarrer Richard Greta erklomm die Gruppe aus dem Pfarrverband Holzland die zahlreichen Stufen hinauf zur Kuppel. Das war bei der schon am Vormittag brütenden Hitze ganz schön anstrengend. Der Ausblick aber den Vatikan und die Stadt Rom belohnte sie jedoch für die Mühen.

Rund um den Petersdom war auch die Neuchinger Gruppe anzutreffen. Die schattenspendenden Säulen der Kolonnaden waren eine gute Kulisse für ein Gruppenbild für die Daheimgebliebenen. Kolosseumsbesichtigungen standen ebenso auf dem Programm, und viele planten einen Badeaufenthalt am Meer. In den vielen Kirchen und Museen Roms fanden die Minis nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern auch den ersehnten Schatten.

Auftrag von Marx an alle Friedensboten

Den diözesanen Abschlussgottesdienst in St. Paul vor den Mauern zelebrierte Kardinal Reinhard Marx. Benedikt Huber und Cäcilie Hauber moderierten wieder. Jede Gruppe versuchte, einen guten Platz zu ergattern. Ein Großteil der etwa 1000 Gruppenleiter erhielt Einzelsegen, mit dem Auftrag, diesen Frieden an ihre Ministranten weiterzugeben. „Gott segnet dich, Gott schenkt dir Frieden. Schenke den Frieden weiter‘, lautete das Segensgebet, das auch Toni Emehrer vom Pfarrverband Holzland über seine Minis sprach. „Für mich war das einer der beeindruckendsten Momente der Wallfahrt“, erzählt er.

In seiner Predigt forderte Kardinal Marx die Jugendlichen auf, weiterhin dem Frieden nachzujagen. „Ihr habt eine gemeinsame Mission des Friedens, seid Boten und Botinnen des Friedens“, forderte er sie auf und bedankte sich bei ihnen für ihren Dienst. Es wurde begeistert gesungen, geklatscht und gefeiert. „Suche Frieden“ – das Lied wird bei der Busfahrt nach Hause noch bei manchem als Ohrwurm nachgeklungen haben.

VON MONIKA KRONSEDER, aus dem Erdinger Anzeiger vom 7. August 2028

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